Die Geschichte des TV Helmstadt 1895 e.V.
1895
Am 16. Februar 1895 wurde der Turnverein Helmstadt im Gasthaus "Zum Löwen" von 22 jungen Burschen gegründet. Gründungsvorstand war Michael Huller, der auch das Turnen leitete. Als Vereinszweck war "gesellige Unterhaltung, verbunden mit Kraftturnen und Gewichtheben" in den Statuten festgelegt worden. Der erste Turnplatz war im Wirtsgarten des Gasthauses "Zum Löwen".1900 - 1909
Im Jahre 1900 wurde ein Turnplatz im "Graben" errichtet. Dieser Platz war sehr klein. Der Zaun bestand aus Schwartenbrettern. Anfang des Jahres 1904 trat das Turnen wieder in den Vordergrund. Josef Grünewald übernahm die turnerische Initiative. Schon bald konnten die ersten Siegerkränze errungen werden.1910 - 1919
Im Jahre 1910 übernahm Josef Grünewald die Leitung des Vereins. Der ersten Weltkrieg brachte auch für den Turnverein schwere Zeiten. 14 Mitglieder kamen nicht mehr aus dem Krieg zurück. Am 8. Dezember 1918 wurde Fritz Baunach zum 1. Vorstand gewählt. 1919 wurde der Beschluss gefasst, eine Turnhalle zu bauen, die Inflation raffte jedoch alle Rücklagen hinweg, so dass das Vorhaben wieder aufgegeben werden musste.1920 - 1929
1920 wurde ein Grundstück im "Dreißig" erworben, welches aber bald zu klein war. Von der Gemeinde bekam man ein Grundstück im "Graben", welches in Eigenleistung etwas hergerichtet wurde. Für einen richtigen Turnbetrieb war es aber nicht geeignet. 1925/26 konnte dann der heutige Turnplatz mit ca. 1600 qm erworben werden. Für den Erwerb und Ausbau dieses Platzes musste jedes Mitglied 1 Mark spenden, was damals etwa zwei Stundenlöhnen entsprach. Zusätzlich erhielt man vom Bayerischen Turnerbund ein zinsloses Darlehen von 500,-- Mark, um die wichtigsten Arbeiten vollenden zu können.Am 3. Juli 1921 wurde die erste Vereinsfahne eingeweiht, sie wurde bis zum Jahre 1980 verwendet.
Am 5. Oktober 1921 wurde ein eigener Fußballclub gegründet, der später in den Gesamtverein integriert wurde. Der erste Fußballplatz wurde am "Klettenberg" angelegt.
Bis in die 60er Jahre hinein wurde mit großem Erfolg das Laienspiel-Theater gepflegt.
Auch das Wandern hatte im Turnverein eine lange Tradition. Bereits 1928 fand erstmals der sogenannte "Götz-Wandertag" statt.
1930 - 1945
1930, am Ostermontag, trugen die Fußballer auf dem neuen Fußballfeld im Oberholz das erste Spiel gegen Reicholzheim aus. Der Platz wurde von der Gemeinde zur Verfügung gestellt und in Eigenregie hergerichtet. Die Einnahmen betrugen bei 500 Besuchern 30 Reichsmark.Ab 1933 begann durch die Nazis das Frauenturnen.
Vom 6. bis 8. Juli 1935 fand das 40jährige Stiftungsfest statt.
Ab November 1938 finden sich keine Eintragungen mehr im Protokollbuch, da durch den 2. Weltkrieg das ganze Vereinsleben erlahmte.
1946 - 1949
1948 kam als Heimatvertriebener Franz Klinger nach Helmstadt und übernahm im Sommer 1948 das Turnen mit Körperschule, Leichtathletik und Geräteturnen. Mit ihm nahm das Turnen einen beispielhaften Aufschwung.Auch die Fußballer nahmen 1946 wieder den Spielbetrieb auf. Zu den Auswärtsspielen fuhr man mit Fahrrädern, Traktor, Pferdefuhrwerken oder Lkw.
1950 - 1959
Am 26./27. August 1950 feierte der Verein sein 55jähriges Stiftungsfest am Waldsportplatz mit über 300 Wettkämpfern in verschiedenen Disziplinen. 1951 zählte der Turnverein 106 Mitglieder. Die 1. Mannschaft stieg in die B-Klasse auf und es wurden zwei Umkleidekabinen am Sportplatz gebaut.Bei einem "Götz-Wandertag" 1955 kam das Gespräch auf den Turnhallenbau. Viele Mitglieder verpflichteten sich per Handschlag, das große Wagnis einzugehen. Unter dem jungen Vorstand Karl Altheimer übernahmen 18 Vereins-Idealisten die persönliche Haftung für einen aufzunehmenden Kredit vom BLSV, denn als Anfangskapital waren gerade mal 1600,-- DM in der Vereinskasse.
Im Frühjahr 1957 war die Grundsteinlegung. Rund 13.000 freiwillige und unentgeltliche Arbeitsstunden der Mitglieder und auch der übrigen Ortsvereine zeugten von einem großen Gemeinschaftswerk. So wurde es möglich, eine moderne Sportstätte und damit gleichzeitig einen großen Saal für Veranstaltungen der Vereine und der Gemeinde zu schaffen. Für die damalige Zeit weit und breit eine einmalige Halle. Die festliche Einweihung durch Ortspfarrer Gößmann erfolgte dann am 15. September 1958.
Am 18. April 1959 nahm die neugegründete Tischtennisabteilung ihren Spielbetrieb auf.
1960 - 1969
Zum 65jährigen Bestehen 1960 wurden neben Leichtathletik, Geräteturnen und Reifengymnastik auch das Rhönradturnen sowie eine Fechtvorführung der Fechter aus Tauberbischofsheim gezeigt.Die Turnhalle bekam eine Heizung und das Gelände wurde durch eine Stützmauer und eine Umzäunung vervollständigt.
Die Turnhalle bekam eine immer größere Bedeutung, auch für die Umgebung Helmstadts. Die Schüler der Verbandsschule nutzten sie als Schulturnhalle und als zusätzlicher Treffpunkt für die Jugend wurde sie durch die Einführung der Beatabende immer interessanter. Daran hatte Hubert Schwerdhöfer als damaliger Leiter des Wirtschaftsbetriebes einen großen Anteil.
1970 - 1979
Die Turnhalle erhielt 1971 einen Anbau mit Küchenerweiterung, Speiseraum, Garderobe und weiteren Verbesserungen.1971 feierte die Fußballlabteilung ihr 50jähriges Bestehen.
1972 trat nahezu die gesamte 1. Fußballmannschaft aus dem Verein aus und gründete einen eigenen Fußballverein, wodurch über Jahrzehnte Unruhe und Zwietracht in das Dorf kamen.
Am 2. Mai 1976 konnte unter Vorstand Josef Harant im Oberholz ein Trimmpfad erstellt werden, der für die gesamte Bevölkerung zur Verfügung stand.
Die 1. Fußballmannschaft erreichte 1979 die A-Klassen-Meisterschaft und stieg in die Bezirksliga auf, erstmals in der Vereinsgeschichte. Die Einweihung des Sportheims erfolgte am 24. Juni 1979.
1980 - 1989
Im Jahr 1980 wurde das 85jährige Stiftungsfest mit der eindrucksvollen Fahnenweihe begangen. Nach der Fahnenweihe übergab Vorstand Konrad Martin die neue Fahne an den Fähnrich Alfred Fiederling. Fahnenbraut war Maria Martin, Fahnenpatin Annette Kohrmann vom Patenverein FC Holzkirchen.Am 17. Juli 1983 wurde die gründlich erneuerte Waldsportanlage mit Ausweichplatz eingeweiht.
1986 stieg die 1. Fußballmannschaft in die Landesliga Nord auf.
1990 - 1999
Am 31. März 1994, zwei Tage vor seinem 96. Geburtstag, verstarb unser Ehrenoberturnwart Franz Klinger. Eine weit und breit bekannte und geachtete Turnerpersönlichkeit wurde mit ihm zu Grabe getragen.1995 war das Jahr des 100jährigen Bestehens, welches unter Vorstand Konrad Martin würdig gefeiert wurde.
2000 - 2005
Im Jahr 2000 wurde am Festplatz das 105jährige Jubiläum gefeiert.Danach legte Konrad Martin die Führung des Vereins nach 21 Jahren endgültig nieder und auch der 2. Vorstand Hans-Peter Gerhard stellte sich nur für eine Übergangsfrist zur Verfügung.
Im Februar 2002 fand dann bei den Neuwahlen zur Vorstandschaft ein Generationswechsel statt. Erstmals in der Geschichte des Vereins wurden drei gleichberechtigte Vorstände gewählt.
In den Folgejahren wurden umfangreiche Renovierungsmaßnahmen in Angriff genommen.
In der Turnhalle wurden der Saal, der Schankraum, die Küche und die Bar total renoviert, um den vielfältigen Auflagen der Behörden gerecht zu werden. Auch am Sportplatz waren einige größere Investitionen nötig (Anschaffung eines neuen Rasenmähers, Betonieren der Tribüne, Sanierung des Hauptplatzes).
Bei unserer Fußballjugend wurde es zunehmend schwerer, ja es war sogar unmöglich, eine A- oder B-Jugendmannschaft nur aus Helmstadter Spielern zu bilden.
Auf Initiative der Sportvereine von Helmstadt, Neubrunn und Holzkirchhausen wurde deshalb vor der Saison 2004 dann die Juniorenfördergemeinschaft (JFG) Welsbachtal 2004 e.V. gegründet. Diese JFG hat ihren Sitz in Helmstadt.
Ein weiterer Meilenstein in der Geschichte unseres Vereins war die Neugründung des FV 05 Helmstadt. In diesem Verein haben sich die Fußballabteilungen der beiden Ortsvereine TV Helmstadt und FC Helmstadt zusammengeschlossen und nehmen ab der Saison 2005/2006 mit zwei gemeinsamen Herrenmannschaften am Spielbetrieb teil.
Im Juni 2005 wurde das Fest zum 110jährigen Bestehen gefeiert.